Tanz als künstlerisch, vermittelnde und wissenschaftlich-forschende Praktik steht im Fachbereich 7/ZZT physisch, explorativ und reflektiert im Zentrum der drei Studiengänge.
Das Zentrum für Zeitgenössischen Tanz an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bildet innerhalb der Zeitgenössischen Tanzlandschaft einen wichtigen Knotenpunkt für Tanz und Tanzforschung. Die drei Studiengänge BA Tanz, MA Tanzvermittlung und MA Tanzwissenschaft vermitteln Praktiken und Perspektiven von performativer Tanzkunst, Tanzvermittlung und Tanzwissenschaft. Diese in Deutschland einzigartige Konstellation formt ein inspirierendes, künstlerisch-praktisches wie forschungsorientiertes Studienumfeld, in dem fächerübergreifend gearbeitet und experimentiert wird.
Neben den Bachelor- und Masterabschlüssen bietet der Fachbereich 7/ZZT seit 2009 als einzige Institution in Deutschland auch die Möglichkeit zur Promotion (Dr. phil.) im Fach Tanzwissenschaft an und beherbergt das Forschungskolleg Tanzwissenschaft, das in Kooperation mit dem Deutschen Tanzarchiv Köln eine institutionelle und inhaltliche Anbindung für internationale Forscher*innen bietet.
Das Zentrum für Zeitgenössischen Tanz (Fachbereich 7) der Hochschule für Musik und Tanz Köln befindet sich in Nippes, einem zentralen, urbanen und lebendigen Kölner Stadtviertel. Es verfügt über großzügige Räumlichkeiten: sieben Tanzstudios, ein Pilatesstudio, ein Studiotheater mit 150 Plätzen und mehrere Seminarräume, eine Referenzbibliothek und einen für Studierende zugänglichen Online-Medien-Raum. Die Professor*innen und Dozent*innen sind international hochrangig besetzt.
Adresse
Zentrum für Zeitgenössischen Tanz
Hochschule für Musik und Tanz Köln
Turmstrasse 3-5
50733 Köln
"Passing Through"
Bewegungskomposition von David Zambrano
mit Tänzer*innen und Musiker*innen des ZZT / HfMT Köln
Freitag, 9. Mai 2025, 18.30 - 19.30 Uhr
Studiotheater ZZT, Turmstraße 3-5 Köln
Bei der Entwicklung von Bewegungskompositionen konzentriert sich David Zambrano darauf, Dynamiken für komplexe Systeme zu schaffen und weiterzuentwickeln, in denen Führung als ein Netzwerk innerhalb der Gruppe erscheint. In der Wissenschaft benötigen Zellen kein führendes Protein, um Leben zu erzeugen. Ebenso braucht das Gehirn kein einzelnes leitendes Protein, um einen Gedanken zu formen. Vor diesem Hintergrund ist Zambrano überzeugt, dass auch Bewegung in ihrer Entstehung keine 'Anführerin' braucht.
In „Passing Through“ entfalten die Performer*innen eine flexible, komplexe Dynamik, die die Gruppe eng zusammenschweißt, dabei jedoch stets den Raum für das Unvorhersehbare lässt. Die Gruppe ist ständig in Bewegung und transformiert den Tanz fortlaufend. Im Führen und Geführt-werden setzen die Performer*innen ihre Körper ein und tauschen unentwegt die Rollen von Führenden und Geführten.
Das Stück lädt dazu ein, den Raum als Geflecht von Wegen zu erleben – sichtbaren und unsichtbaren Pfaden, die durch Wände, Böden und selbst durch die Körper führen. Wege voller Kurven und Spiralen, mal groß und deutlich, mal klein und unsichtbar. Die Gruppe bewegt sich durch dieses Netzwerk aus Wegen, verwebt ihre Körper ineinander und bleibt im Bewusstsein ihrer Umgebung. Es gibt kein einzelnes Führungsprinzip in diesem Prozess; alle folgen. Denn wenn die Gruppe eins wird, kann sie sich nicht verirren.
Mit: Maria Arenas Romero, Deliah Amadea Barkow, Matthieu Bech, Maj Matilda Behrends, Clara Böhm, Claudia Braubach, Paulina Brunner, Constantin Busch, Breno Caetano, Paula Castelli, Mika Cichon, Klara Sophie Denzer, Philip Esch, Aaron Findus Fischer, Evelyn Veronika Fortmeier, Selen Güler, Nina Patricia Hänel, Kora Isis Rebecca Hamm, Kojiro Imada, Juri Jaworsky, Yosep Jeon, Knuth Jerxsen, Wencke Kriemer de Matos, Nadine Kribbe, Natalia Kozakiewicz, Brian Alexander Liu, Luisa Maya Menges, Renis Mendoza, Sergio Monferrer, Darya Myasnikova, Lilli Nocon, Lucia Nordhoff, Narendra Patil, Iulia Patil, Elli Pieper, Kevin Claudio Ponge Kassoma, Philip Rösler, Lena Luisa Röthlisberger, Marta Ruiz Munoz, Filu Sampé, Vera Sander, Jona Schlotbohm, Stina Lisa Schnickmann, Marret Ahn Schlette-Kissling, Viktoria Veselovska, Thomas Wansing, Thalia Werner, Was Kin Wong, Elodie Zermatten, Lilly Antonia Zintl
Bewegungskomposition: entwickelt von David Zambrano
Künstlerische Leitung: Narendra Patil
Narendra Patil hat über 17 Jahre lang "Passing Through" bei David Zambrano studiert und ist weiterhin aktiv in seiner Arbeit involviert.
Eintritt frei. Begrenzte Plätze, Anmeldung notwendig.
Zur Anmeldung
Weiterer Termin: Festwoche HfMT Köln, 27.6.2024, 16.00-17.00 Uhr
Ort: Marktebene, Unter Krahnenbäumen 87
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Rückblick "What's the big deal about access?"
Vom 14.–17. April widmete sich die öffentliche Themenwoche am ZZT der Frage, was "Access" und "Zugänglichkeit" im Kontext von Tanz bedeuten. Unter dem Titel "What’s the big deal about access?" untersuchten wir gemeinsam mit Studierenden und internationalen Gäst*innen strukturelle Barrieren, ableistische Logiken und die Potenziale für inklusivere Formen des Lernens, Lehrens und Performens.
Ausgangspunkt war die seit längerer Zeit am Fachbereich geführte Auseinandersetzung mit der Frage, wie professionelle Tanzausbildungen zugänglicher für vielfältige Körper und Perspektiven gestaltet werden können – und welche institutionellen Herausforderungen dies mit sich bringt. Dank einer Förderung durch das Programm "Inklusive Hochschule" konnten wir diese Überlegungen nun in einem mehrtägigen öffentlichen Format vertiefen.
Ein herzlicher Dank gilt allen, die diese Woche gestaltet haben – mit Tune-Ins, Workshops, Lecture Performances, Diskussionen, künstlerischen Interventionen und der Einrichtung kollektiver Resting Areas. Ihr habt den Raum mit Erfahrungen, Perspektiven und Fragen gefüllt. Besonderer Dank an unsere Gäst*innen Marc Brew, Tanja Erhart, Raina Hofer, Luke Pell, Mathias Posch, Juli Reinartz und Steven Solbrig sowie an alle beteiligten ZZT-Mitglieder: Philip Esch, Aaron Findus Fischer, Vanessa Melde, Mona Nellessen, Elisabeth Pieper, Friedrike Reif, Sebastian Ritter Choquehuanca, Filu Sampé, Kathrin Schilbach, Stella Schirra und Charlotte Spahn.
Nicht zuletzt bedanken wir uns bei den zahlreichen Besucher*innen von außerhalb der Hochschule – eure Resonanz und euer Interesse zeigen uns, dass diese Fragen drängend und dringend sind.
In der AG Diversität – einem Zusammenschluss von Studierenden und Lehrenden – arbeiten wir am ZZT weiter an konkreten Schritten, um langfristig Zugänge zu erweitern und neue Möglichkeitsräume zu schaffen. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Time for gossip history! Moderner Tanz und dessen queere Archäologien
Im April war Claire Lefèvre, Performerin, Choreografin, Autorin, im Rahmen des Seminars "Embodied Archives" Gast am ZZT. Die Studierenden haben sowohl theoretisch als auch praktisch die Linearität der Tanzgeschichte hinterfragt und aus einer queeren und dekolonialen Perspektive erforscht.
Loïe Fuller war lesbisch – ein Aspekt ihrer Biografie, der selten im Zentrum steht. Dazu hat Claire Lefèvre Material mitgebracht, das rund um die Entwicklung zu ihrem Solo „LOIE (is a fire that cannot be extinguished)“ entstanden ist. Gemeinsam haben die Studierenden Texte zur queeren und kolonialen Geschichte des modernen Tanzes gelesen und gemeinsam diskutiert. Durch somatische Praktiken wurde der eigene Körper als Archiv untersucht, der das Erbe des modernen Tanzes mit sich trägt. Am Ende haben die Studierenden Gedichte aus ihren Gedanken und den Texten collagiert – was für eine schöne Möglichkeit, das Erbe des modernen Tanzes ins Jetzt zu bringen!
Carlotta Ortinger
Nach dem erfolgreichen Start im letzten Jahr läuft die zweite Saison mit dem Projekt Bewegungsmelder, in Zusammenarbeit mit dem nrw landesbuero tanz und dem Online Portal für Tanzjournalismus tanznetz. Studierende aus dem Master Tanzwissenschaft schauen sich Tanzpremieren in NRW an und erproben ihre individuellen Zugänge zum kritisch-journalistischen Schreiben. Wir begrüssen als neue Autor*innen im Bewegungsmelder Charlotte Spahn, Mareike Lyssy, Nico Hartwig und Vanessa Melde. Die entstehenden Texte findet ihr per Link hier und im Newsletter vom landesbuero sowie natürlich auf tanznetz.de.
Elbers/Zhukov: „Democratic Playground – Exploring the room“
Wenn alle gleichzeitig reden, wem hören wir zu? Jugendliche erkunden auf dem Spielplatz Bühne Sichtweisen auf demokratische Prozesse. Von Charlotte Spahn
Aalto Ballett Essen & Jean-Christophe Maillot: „Cinderella“
Darf man noch Handlungsballett? Maillot dekonstruiert das Märchen – und klebt dann Glitzer auf die alten Stereotypen. Von Nico Hartwig
Theater Krefeld und Mönchengladbach & Robert North: „Überraschung“
Kurz.Geschichten. Das Ende einer langjährigen Zusammenarbeit wird zur Einladung zu gemeinsamem Erinnern, für Ballettdirektor und Publikum. Von Mareike Lyssy
Aalto Ballett Essen & Saar Magal: „Sakrileg“
Den Mythos entblößt. Satire trifft auf Katharsis. Dabei wird auch noch die Gewaltbereitschaft der Gesellschaft hinterfragt. Ein ganz schöner Brocken. Von Vanessa Melde
Sanfte Arbeit/Elsa Artmann: „Langes Wochenende“
Kollegiale Zärtlichkeit der freelance lover. Ein Blick auf künstlerische Selbstständigkeit mit dem Gedanken kollegialer Zärtlichkeit und das Versprechen auf Schönheit und Selbstverwirklichung. Belastbarkeit und Versagen? Ein Abend der Verhandlung zerfließender Grenzen zwischen beruflichen und persönlichen Beziehungen. Von Swantje Kawecki
Lucia Oiro & Reinaldo Ribeiro: „ON MY WAY HOME“
Geschichte(n) umschichten. Die Ziegelsteine werden zu handgreiflichen Metaphern für ein System, das sich als nicht so stabil und unverrückbar erweist, wie es scheint – wenn alle zusammenarbeiten. Von Charlotte Spahn
We are happy to share one of the key outcomes of the artistic research project "RELAY - Thinking Artistic Material in Music and Dance" with you: the RELAY ARTicle on Research Catalogue!
RELAY is a three year is a three-year artistic research project made possible by the ERASMUS+ program "Cooperation Partnerships". It focuses on artistic-pedagogical developments in the fields of choreography, dance, music and composition. You'll find more information about the project here.
The RELAY ARTicle shares artistic practices, pedagogical activities, documents and documentations of the process, writings, scores, methods, practical tools as well as recollections by and about the practitioners involved in the project.
Throughout the project, we developed insights, practices, and tools around five key topics: relaying, multitude of perspectives, transformational practices, sustainability and learning. Our findings and reflections on the principles and methods of RELAY can be explored on the page. The non-linear structure invites you to explore the material in various ways and discover multi-dimensional connections.
The ToolCloud provides access to tools, scores, and practices and invites you to use and adapt them in your own work.
Dive right in and explore!
Neuerscheinung "Virtual Ecologies - Digitalitäten und Ökologien im Feld des Tanzes"
Wir freuen uns über die druckfrisch erschienene Publikation „Virtual Ecologies – Digitalitäten und Ökologien im Feld des Tanzes“!
Neue Technologien und digitale Formate verändern die Praxis des Tanzens signifikant. Wie gehen Tänzer*innen, Tanzwissenschaftler*innen und Aktivist*innen weltweit mit den neuen Herausforderungen um? Wie können wir uns unter diesen planetaren Bedingungen als zusammengehörig verstehen und kollaborativ Wissen generieren? Die von Yvonne Hardt, Marisa Berg, Anna Chwialkowska und Ulrike Nestler herausgegebene Publikation widmet sich Phänomenen wie Mixed Reality, Künstlicher Intelligenz und Tanztrends in den sozialen Medien und situieren diese in einer mehr-als-menschlichen Ökologien.
Die Publikation versammelt damit aktuelle Beiträge aus der gleichnamigen internationalen Tagung letzten Herbst am ZZT. Ab sofort erhältlich im transcript Verlag.
Von der Tagung zum Jahrbuch – das möchten wir mit Euch feiern! Der Book-Launch zur Publikation findet am Dienstag, 12.11.2024 um 14 Uhr in den Räumlichkeiten des ZZT/ 4. Stock statt. Seid herzlich eingeladen, dazuzustoßen und mit uns anzustoßen!
Neuerscheinung "Szenarien des Übergangs"
Wir gratulieren Miriam Althammer sehr herzlich zur Veröffentlichung ihrer an der Hochschule für Musik und Tanz Köln entstandenen Dissertation "Szenarien des Übergangs. Zeitgenössischer Tanz in Südosteuropa zwischen Institution und künstlerischer Praxis", in der sie ein in der Tanzwissenschaft bisher wenig beachtetes Thema in den Blick nimmt: die Auswirkung der Ost-Erweiterung Europas auf zeitgenössischen Tanz. Am Beispiel des Ost/West-Austauschs am Tanzquartier Wien untersucht sie mithilfe von Oral Histories künstlerisch-institutionelle Praktiken südosteuropäischer Tänzer-Choreograf*innen. Dabei liegt ihr Fokus auf Vermittlungsweisen verkörperten Wissens innerhalb der Interviewsituation als performativem Akt sowie auf der Erweiterung des Archiv-Begriffs entlang einer kritischen Erinnerungskultur.
Das Buch ist in der Reihe Scenae im Verlag Rombach Wissenschaft / Nomos erschienen.
Paulina Brunner, Friederike Reif und Renato Sbardelotto erhalten das Deutschlandstipendium
Wir gratulieren Paulina Brunner aus dem BA Tanz, Friederike Reif aus dem MA Tanzwissenschaft und Renato Sbardelotto aus dem MA Tanzvermittlung zum Deutschlandstipendium!
Das Stipendium an Friederike Reif vergibt der Kölner Lyceum Club, der sich speziell für den künstlerischen und kulturellen Austausch unter Frauen engagiert, für ihre theoretisch-praktische Forschung zum Abbau rigider Geschlechterrollen im Paartanz als „Zweisames Tanzen“.
Sie möchten sich für die kommende Generation von Tänzer*innen, Tanzvermittler*innen und Tanzwissenschaftler*innen engagieren? Dann werden Sie Unterstützer*in des Deutschlandstipendiums!
Das Deutschlandstipendium wird je zur Hälfte aus privater und öffentlicher Förderung finanziert. Der private Förderanteil von 150 Euro monatlich für die einjährige Unterstützung eines/r Studierenden wird staatlich verdoppelt, so dass ein Stipendium von 300 Euro gewährt werden kann. Der private Förderanteil für ein Stipendium kann auch von mehreren Personen gemeinsam erbracht werden.
Weitere Informationen finden Sie hier oder kontaktieren Sie uns gerne über Deutschlandstipendium@hfmt-koeln.de
Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes geht an Stella Schirra
Stella Schirra aus dem Studiengang MA Tanzvermittlung wurde nach erfolgreichem Bewerbungsprozess als Stipendiat*innen der Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.
Die Studienstiftung fördert Studierende, deren Begabung und Persönlichkeit besondere Leistungen im Dienst der Allgemeinheit erwarten lassen. Die Stipendiat*innen prägen und gestalten die Gesellschaft dabei auf vielfältige Weise mit und werden im Rahmen der Regelstudienzeit bis zum Ende des Studiums gefördert. Neben der finanziellen Förderung stehen den Stipendiat*innen Angebote des ideellen Programms offen. Die gezielte Vernetzung der Geförderten – untereinander und mit ausgewiesenen Wissenschaftler*innen und Künstler*innen – ist dabei ein wichtiges Anliegen. Ein umfassendes Stipendien- und Sprachkursangebot erleichtert den Schritt ins Ausland und damit die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und Lebensweisen. Darüber hinaus werden die Teilnahme an Kurztagungen, Konzertreihen oder Residenzen angeboten.
Herzlichen Glückwunsch, Stella!